In
Aarau fand am 28. August 2010 die Vernissage der beiden Bücher
statt. Vertreter der Verlage Kösel und Atlantis beglückwünschten
die Autorin gebührend.
Bilder
vom Anlass - auf diese Zeile klicken! Alle Fotos von Susanne Lüthy-Zuber
©

Heike
Mayer's, Lektorin des Kösel-Verlages, Laudatio möchten wir
unseren Homepage-Besuchern nicht vorenthalten.
Buchvernissage
„Spiel: Sprache des Herzens“
Ich kenne Susanne Stöcklin-Meier nun fast zehn Jahre und hatte
in dieser Zeit die Freude, fünf Bücher mit ihr quasi als Hebamme
in die Welt bringen zu dürfen. Das waren die Bücher „Was
im Leben wirklich zählt: Mit Kindern Werte entdecken“, „Falten
und Spielen: Intelligent durch geschickte Finger“, „Sprechen
und Spielen: Kreative Sprachförderung für Kindergarten- und
Grundschulkinder, „Von der Weisheit der Märchen: Kinder entdecken
Werte mit Märchen und Geschichten“ und nun, als unser „jüngstes“
Kind: „Spiel: Die Sprache des Herzens.“
Der
Untertitel dieses letzten Buches, das vor gerade einmal vier Wochen
erschienen ist, könnte als Motto über dem über 30-jährigen
Wirken von Susanne Stöcklin-Meier stehen: Wie wir Kindern eine
reiche Kindheit schenken.
Was brauchen Kinder, damit sich das wunderbare in ihnen angelegte Potenzial
entfalten kann? Damit sie zu glücklichen, lebensstarken Menschen
heranwachsen und all ihre Kreativität und ihre Lebensfreude zum
Vorschein kommt, wie es verdeutlicht durch die Schmetterlinge so schön
auf dem Cover des neuen Buches zu sehen ist? Welches Umfeld, welche
Anregungen brauchen sie von uns? Und was müssen wir Erwachsene
über Kinder und ihre Entwicklung wissen, damit wir sie in der richtigen
Weise begleiten können, damit wir sie weder unter- noch überfordern?
Darum geht es in diesem Buch. Und Susanne Stöcklin-Meier betrachtet
diese Frage aus der Perspektive des Spielens heraus.
Sie
schreibt: »Für Erwachsene ist die Kindheit oft ein fremdes
Land. Der Schlüssel dazu ist das kindliche Spiel. Besonders heute,
wo Kinder immer mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen, brauchen sie
Raum und Zeit für kreatives, selbstbestimmtes Tun. Spiel ist die
dem Kinde eigene Form zu leben. Spiel ist die Sprache seines Herzens.«
Gute
Spielesammlungen in Buchform gibt es viele, eine ganz ausgezeichnete
liegt nun wunderbarerweise von Susanne Stöcklin-Meier selbst vor.
Was dieses Buch darüber hinaus leistet, ist eine leicht verständliche
und zugleich fundierte Orientierung für Eltern, Tagesmütter,
Spielgruppen, Kindergärtnerinnen in den ersten Jahren ihrer Tätigkeit
– und sicher auch für erfahrene Fachkräfte, die hier
die Quintessenz jahrzehntelanger spielpädagogischer Erfahrung übersichtlich
zum schnellen Nachschlagen und Auffrischen finden.
Es ist Susanne Stöcklin-Meier mit diesem Buch ein Anliegen, nicht
nur einzelne Spiele vorzustellen, sondern auch zu zeigen, was das Besondere
typischer Spielformen wie z.B. des Kreisspiels, des Rollenspiels, des
Kleine-Welt-Spiels ist. Wer weiß, was Kinder an einer bestimmten
Spielform fasziniert, welche wichtigen Kompetenzen durch ein bestimmtes
Spielprinzip gefördert werden, tut sich viel leichter, genau das
richtige Spiel zur richtigen Zeit vorzuschlagen oder anzuleiten. Oft
sitzen Kinder vor einer wunderschön eingerichteten Puppenecke und
können dennoch nicht damit spielen. Susanne Stöcklin-Meier
erklärt, warum dies so ist und gibt Spielimpulse, die weiterhelfen
können. Sie rät dabei nicht vom Schreibtisch weg, sondern
bei ihren Ratschlägen und guten Erklärungen ist immer ihre
Nähe zur Praxis und ihre langjährige Erfahrung spürbar.
Dabei wird auch sichtbar, dass es beim Spielen auch Werte vermittelt
werden wie etwa Geduld, Ausdauer, Kooperationsfähigkeit oder Fairness.
Dabei finden im Buch natürlich auch die Spielformen Erwähnung,
die in der heutigen Zeit eine große Faszination auf Kinder ausüben,
nämlich elektronische Spiele. Diese weisen jedoch nicht wenige
Gefahren auf, weil sie sich eben gerade durch einen Mangel an sinnlichen
Erfahrungen und gemeinschaftlichem Erleben auszeichnen und vor allem
in einem künstlichen virtuellen Bereich verbleiben. Umso wichtiger
ist es, traditionelle Spielformen zu stärken und Susanne Stöcklin-Meier
zeigt in diesem Buch auf, wie essentiell die Erfahrungen sind, die Kinder
beim Ballspielen, beim Bauen, beim kreativen Gestalten oder bei der
Beschäftigung mit Märchen und Ritualen machen und wie viele
wichtige Kompetenzen quasi nebenbei beim Spielen erworben werden. Dabei
stellt sie immer wieder konkrete Spiele vor.
Das
Buch bietet zum Abschluss noch einen besonderen Service in Form eines
Geschenke-Ratgebers (was ist beim Spielzeugkauf zu beachten, was eignet
sich wann für wen?), einer thematisch geordneten ausführlichen
Liste an Buchempfehlungen und einem wunderbar poetischen Nachwort in
Form eines persönlichen ABC mit wichtigen Erkenntnissen der Autorin
in zusammengefasster Form.
Sie
können sich vielleicht vorstellen, dass man als Lektorin ein Buch,
das man selbst über Monate betreut und in die Welt gebracht hat,
von Herzen liebt und von ihm begeistert ist. Schön ist es natürlich,
wenn auch andere diese Begeisterung teilen. Daher freue ich mich, wenn
ich zum Abschluss noch kurz aus einer ersten Rezension zitieren darf,
die zugleich eine Ehrung der Autorin ist:
"...
ein fulminantes Werk, das von Ideenreichtum sprüht und von Erfahrungsschätzen
geradezu überläuft ... ein außergewöhnlich buntes
Pottpouri an Impulsen für das Spielen. Die Autorin bezieht hierbei
pädagogische, entwicklungspsychologische, wertebezogene, medienpädagogische
und gesundheitliche Aspekte in ihre Ausführungen ein, ohne hierbei
mit erhobenem Zeigefinger zu mahnen.
Vielmehr stellt sie eine Angebotspalette auf und gibt fundierte, gut
verständliche Informationen darüber, wie sich welches Spiel
in welcher Entwicklungsstufe auswirken kann und welche Vorraussetzungen
gegeben sein sollten. Dabei bezieht Stöcklin-Meier nicht nur Angebote
des direkten Spiels ein, sondern erweitert den Rahmen auch in Richtung
Malen, Bücher, Werken und Rituale.
Dabei wird man als erwachsener Leser wieder mit dem Facettenreichtum
des Spielens in der Kindheit vertraut gemacht.«