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Im September startet das „Herbstpaket“

Der Herbst mit seiner Farbenpracht inspirierte viele Verse- und Gedichteschreiber, die sich auf den Winter vorbereitende Natur poetisch zu beschreiben und zu verabschieden.


Gschichtevärs:
S’Hasechind im Rüeblifäld
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Zmits ime  Rüeblifäld,
chunnt es Hasechind uf Wält.
Wo das Hasechind diä Rüebli gseht,
rüefts: „Do bliebe ig, mir gfallt das do.
De chani gäng gnue roti Rüebli übercho!
Roti Rübli iss ig gärn, gärn, gärn, gärn.
S’Hasechind fot afo roti Rüebli schmatze:
„Mz mz mz mz mz mz!“
Äs isch so glücklech und so froh,
dass äs ime Rüeblifäld uf d’Wält isch cho!
Es gwaggelet mit em Schwänzli
Und macht es Rüebli-Tänzli:
„Roti Rüebli iss ig gärn
Hür no lieber weder färn.“
 
Spielanregung:

  • Kleinkindern den Hasen-Geschichten-Vers mit Hasenfigur und Rüebli vorspielen und dann als Bewegungs-Vers sprechen und mit Handbewegungen begleiten.
  • Mit Kindern Rüebli ernten, waschen, rüsten, essen.
  • Kaninchen besuchen und mit Rüebli füttern.

Märchen: Dr Sohn vor Sunne
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Wissenswertes für die Erzähler:innen:
Das Armenische Märchen erzählt, warum Menschen blind werden, wenn sie der Sonne oder ihrem Sohn direkt ins Gesicht schauen.
 
Die Sonne verzauberte die Prinzessin zu ihrem Schutz in eine Sonnenblume. So kam die Sonnenblume über den Regenbogen auf die Erde. Ihre Blüten drehen sich bis heute immer nach dem Sonnenlauf, weil die verzauberte Prinzessin Heimweh hat nach ihrem Gatten, dem Sohn der Sonne.
 
Wissenswertes über die Sonnenblume:
Sonnenblumen leuchten in Gärten ab August bis Ende Oktober. Sie werden bis 2 Meter hoch und die Blütenköpfe tellergross. Aussen haben sie gelbe Blätter wie Sonnenstrahlen und innen sind sie braun wie ein blindes Auge (das voller Sonnenblumenkerne ist). Im Herbst picken die Vögel scharenweise diese Kerne auf. Mit Kindern Sonnenblumen beobachten und im Winter Vögel füttern mit Sonnenblumenkernen. 
Passender Vers: Vor Sunneblueme (unten)


Gschichte-Värs:
Vor Sunneblueme
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Sunneblueme, Sunneblueme,
Schteit i üsem Garte,
Usse hetts si gälbi Blättli,
in der Mitti bruni Chörndli.
D’Sunneblueme i üsem Garte,
duet uf d’Vögeli warte.
Es Vögli chunnt cho z’flüge,
eis wo Hunger het.
Es pipset: “Pip, pip, pip –
Sunneblueme, gib mer Chörndli!“
D’Sunneblueme, git ihm Chörndli ohne Zahl.
S’Vögeli macht pick, pick, pick.
Es pickt no einisch: 1–2–3
Und flügt de wider hei.
 
Spielanregung:

  • Wir entdecken mit Kindern  Sonnenblumen und schauen sie genau an. Betrachten aussen die gelben Blätter und im Innern die brauen Kerne. Wir füttern Vögel und beobachten, wie sie im Herbst und Winter die Sonnenblumen-Körner picken.

Passendes Märchen: Dr Sohn vor Sunne


Schatzsuche mit Kindern im Herbst
Für Eltern und Pädagog:innen

Herbschtvärs
Der Herbscht isch doch e schöni Zyt,
was do nid alles z’bisse git:
Pflume, Trübel, Öpfel, Bire, Nuss,
und wenn me vo allem isst,
isch das e feine, feine Gnuss!

Anregungen, um mit Kindern im Herbst auf Schatzsuche zu gehen und diese reiche Jahreszeit bewusst zu erleben:

  • Der Herbst ist Erntezeit, die wir mit Kindern entdecken und geniessen.
  • Wir gehen mit ihnen auf Schatzsuche nach reifen Früchten: Äpfel, Birnen, Trauben, Pflaumen, Nüsse.
  • Holen Gemüse im Garten oder beim Bauern.
  • Spüren mit allen Sinnen: Herbst-Farben, Formen und Gerüche.
  • Erkunden den Geschmack von Herbstfrüchten und Gemüse.
  • Sammeln bunte Blätter, machen Girlanden daraus und schmücken den Esstisch.
  • Erzählen in der Dämmerung Märchen.
  • Bestaunen Spinnennetze im Gegenlicht oder die Tautropfen darauf.
  • Erleben bewusst wie die Tage kürzer werden.
  • Beobachten wie Nebel aufsteigen, die Vögel sich zur Reise in den Süden sammeln und lassen Drachen im Herbstwind fliegen.
  • Im Herbst wird auf der ganzen Welt Erntedank gefeiert. Feiern wir gemeinsam mit den gesammelten Schätzen ein Erntedankfest.
  • Basteln wir aus getrockneten Maisblättern oder Kornähren und Halmen mit den Kindern zum Dank für die reiche Ernte eine Maimutter oder eine Kornmutter.

Herbscht-Värsli:
Vom Öpfel schüttle

(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Es geit e Frau go Öpfel schüttle,
Öpfel schüttle, Öpfel schüttle,
alli Chinder hälfe rüttle,
D’Öpfel falle is Gras uf d’Matte
Chinder läse alli uf und legge se i Chratte.
D’Öpfelzwärge luege heimlech zu,
und hei jetzt nümme ihri Rueh!
Chinder lüpfet öii Bei, Bei, Bei,
Und träget d’Öpfel im Chratte hei, hei, hei.
Juhui, morn gits es grosses Öpfelfescht im Garte.
Uf die feine Sache muess me nümm lang warte.
Es git wie jedes Johr: Öpfelschnitzli, Öpfelmues,
Öpfelchueche, Öpfelstrudel, Öpfelsaft, Öpfelröschti,
Süessmoschtcreme und Öpfel im Schlofrock.
D’Öpfelzwärge luege heimlech i dr Chuchi zu,
si wünsche allne numme ds Beschte
und gö im Garte im Verschteckte ou go Feschte.
 
Spielanregung:

  • Den Vers mit Bewegungen nachspielen.
  • Kinder finden es spannend, dass die Zwerge im Garten, in der Küche und beim Festen heimlich zuschauen oder gar mitfeiern.
  • Sie spielen Apfelzwerge.
  • Der Vers gibt Anregungen für gemeinsames Kochen und Backen von Äpfel-Gerichten
  • Gemeinsam Spielen!

Drei Rose im Garte,
drei Tanne im Wald,
im Summer isch‘s warm
und im Herbscht wird’s
gli chaut: Huh, huh, huh.
 
Spielanregung:
Vers an beiden Händen spielen – und auch den Zehen erzählen!


Herbschtvärs:
Es schteit e Pflumeboum im Garte
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)

Es schteit e Pflumeboum im Garte,
voll chugelrundi Pflume, dick und schwär.
D’Chinder gluschte fescht und wei nümme
länger warte.
«Wind, Wind schüttle, die kugelrunde Pflume
ab vo de Äscht am Boum.“
Juhu, jetzt purzle Pflume chrüz und quer ins Gras,
de Chinder drunder grad uf ihri Schtumpe-Nas‘.
Sie läse alli chugelrunde Pflume uf,
Sie träge se hei ins Huus und ässe se alli uf.

Pflaumenernte
Als Kind beeindruckte mich der weisse Belag auf den Pflaumen. Ich stellte mir vor, Zwerge hätten sie in Puderzucker gedreht.
Mir machte es Spass, die Pflaumen zu Entkernen und die aufgeschnittenen Früchte reihenweise auf ein mit Teig belegtes Kuchenblech zu legen. Ein Pflaumenkuchen schmeckt doppelt so gut, wenn man bei der Vorbereitung mithelfen darf!


Bewegigs-Värs: Öpfel, Öpfel, Stückli
 
Öpfel, Öpfel, Stückli, alle Chind si glücklich,
alle Chind si froh und mach grad e sooo…..
 
Spielanregung:

  • Vor dem ersten Spiel bekommen alle ein „Öpfelstückli“ zu essen, dann geht’s los mit dem Bewegungsspiel!
  • Wir sitzen im Kreis, Spielen und Sprechen den Vers mit Klatschen in die Hände und patschen auf die Oberschenkel. Dann erfinden wir so viele Bewegungen wie möglich mit Händen, Fingern, Armen, Füssen usw. In jedem Spieldurchgang darf keine Bewegung ein zweites Mal auftauchen!

Märchen: Hansi Öpfelchärn
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Wissenswertes für die Erzähler:innen:
Die amerikanische Einwanderungslegende zeigt, wie sich Bäume durch Samenkerne über einen ganzen Kontinent verbreiten.

Der kleine Hansi sammelt mit Begeisterung Apfelkerne. Als er von zu Haus auszieht, wandert er quer durch den Kontinent und pflanzt überall seine Kerne ein, die zu grossen Apfelbäumen heranwachsen.

Das Geheimnis des Fünfsterns in jedem Apfel:
Schneiden wir einen Apfel quer durch, entdecken wir im Kerngehäuse die Form eines fünfzackigen Sterns. Die Kinder sind begeistert, dass in jedem Apfel ein Fünfstern steht, der aussieht wie Hansi Apfelkern! Sie ahmen ihn nach, indem sie hüpfen wie ein Hampelmann: Mit Armen und Beinen nach aussen in die Luft springen.


Märchen: Wie d‘Härdöpfel zu üs cho si
 
Das Märchen erzählt, wie vor 500 Jahren die ersten Kartoffeln aus Südamerika zu uns gekommen sind und was der Burgherr, seine Familie und seine Freunde dabei alles erlebt haben!
 
Spielanregungen:
Wir pflanzen und ernten Kartoffeln mit Kindern.
Wir bräteln Kartoffeln im offenen Feuer.
Die kleinen Kartoffelköche zaubern feine Gerichte:
Kartoffelsuppe, Kartoffelsalat und Kartoffelstock


Zwei Herbst-Abzählvärse:
– Öpfel, Bire Nuss

– Azelle, Bölle schäle
 
Öpfel, Bire , Nuss
und  du bisch duss.

Azelle, Bölle schäle
d’Chatz gaht uf Walliselle,
chunnt si wieder hei,
hätt si chrummi Bei.
Piff, paff, puff,
und du bisch ehr und redlich duss.


Handgeschichte: Drachevärs
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Wenn e chüele Herbschtwind wäit,
goni fröhlech use,
lon i mi Draches stiege,
höch über Baum und Hus.
Luege, wien er wagglet mit de Ohre,
wien är wagglet mit em Schwanz
und de Wulche höch im Himmel
zeigt si luschtige Drachedanz.
 
Drachenvers:
Mit Handbewegungen spielen.
Spielanregung:
Bauen wir mit Kindern gemeinsam Drachen und lassen diese an sonnigen, windigen Herbsttagen zur Freude der Kinder auf weiten Feldern steigen.


Schwalbevärs:Zwi, zwa, zwutt
 
Zwi, zwa, zwutt,
d’Schwalbeli flüge furt,
si flüge bis noch Afrika,
im Früelig si sie wieder da,
Zwi, zwa, zwutt,
d’Schalbeli flüge furt.



Es het kes Muul und cha doch blose,
hüle und pfiffe um Nase und Ohre.
Es het keni Bei und cha doch loufe,
jede Daag wit, wit übers Land.
Es het keini Händ und cha doch rüttle,
Hoor zerzuse und Böime schüttle,
lut Türe und d’Fänschter zuschlo.
Und sogar Drache in Himmel ufe träge!
Was isch äch das? Wär chas errote?
(Dr Herbschtwind)


Handgeschicht: S’Spinneli

Das Spinneli heisst Bäbeli,
es sitzt uf em Fänschterlädeli,
und spinnt es längs, längs, Fädeli,
es Spinnelefädeli, es Spinnelefädeli….
de höcklets wider ufs Lädeli
und putzt sini Bei und Wädeli.

Bewegungs-Vers auf YouTube anschauen!


Herbscht-Fingervärsli:
Schöni roti Köpfe

 
Schöni roti  Öpfel,
schöni gälbi Bire,
e Hampfele Nuss
und Zwätschge ohni schpitze Chärn,
ässe alli Kinder gärn.
 
Spielanregung:
Dieser Finger Vers eignet sich für die Kleinen ab 2-4 Jahren. Vor dem Aufsagen, die Früchte bewusst anschauen und essen!


Bewegigs-Värs vom Herbschtwind:
Dr Herbschtwind singt
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)
 
Dr Herbschtwind singt: „Ig bringe e chalte, chalte Wind.
Chinder, Chinder laufet gschwind – huh, huh, huh.“
Dr Herbschtwind singt:  „Wenn ig bloose,
früre alli Kind – huh, huh, huh.
An d‘Händ, an d’Ohre, an d‘Nase und an d‘Füess.
Riebet, riebet, riebet gschwind – huh, huh, huh.“
 
D Wätterzwärge hälfe üs.
Si säge: „Chalti Händ duet me riebe, riebe, riebe!“
Si säge: „Chalti Ohre duet me riebe, riebe, riebe!“
Si säge: „Chalti Nase duet me riebe, riebe, riebe!“
Si säge: „Mit chalte Füess duet me stampfe, stampfe, stampfe!“