Susanne von A–Z

A

Angefangen
... mit Schreiben habe ich als freie Journalistin
mit Beiträgen über Spiel, Spielzeug, Pädagogik, Brauchtum,
Kinderfeste und Bastelideen in verschiedenen Veröffentlichungen
wie wir eltern, der Schweizerische Kindergarten,
den Basler Nachrichten und der NZZ Sonntagsbeilage. Spiel,
Sprache und Bewegung waren immer meine Themen.

B

Bücher
Mein erstes Buch hieß Lebendiges Kreisspiel, das
zweite Verse, Sprüche und Reime. Dadurch bin ich zum Sammeln
gekommen. Meine Mitmachbücher richten sich an Eltern,
Erziehende und natürlich an alle Kinder von zwei bis
acht Jahren. Sie sind eine Fundgrube für Großeltern, Spielgruppen,
Krippen, Kindergarten, Grundschulen, Mutter-
Kindturnen usw. Die Verse, Sprachspiele, Tändeleien, Fantasiereisen,
Kreisspiele, Märchen und Geschichten eignen sich
für das Spiel in der Gruppe, zu zweit oder alleine. Alle Spiele
sind aus der Praxis für die Praxis entstanden und mit wenig
Aufwand problemlos in den Alltag umzusetzen. In den
letzten dreißig Jahren sind um die dreißig Titel von mir erschienen.
Die meisten kann man in Schweizerdeutsch und
Hochdeutsch lesen, manche wurden ins Holländische, Ungarische,
Polnische, Spanische und sogar ins Koreanische
übersetzt. Über eine Million Bücher zirkulieren in Familien,
Kindergärten und Grundschulen.

C

Computer
Diesen Zauberkasten habe ich erst mit sechzig
Jahren entdeckt und könnte mir heute ein Leben ohne ihn
kaum mehr vorstellen: Schreiben, E-Mail lesen und verschicken,
Fotos und Videos anschauen sowie Sachen suchen im
Internet. Er öffnet mir im kleinen Dorf das Tor zur grossen, weiten Welt.

D

Dorf
Small is beautiful! Ich finde das Leben im Dorf
wundervoll; es ist überschaubar, jeder kennt jeden. Beim
Durchstreifen der Landschaft erlebt man alle Veränderungen
und Jahreszeiten intensiv. Mein Vater, der Schriftsteller Gerhard
Meier, sagte: „Nur als Provinzler kann ich Weltbürger
sein.“ Zum Sammeln und Schreiben war für mich Diegten,
wo ich seit jungen Jahren lebe, ideal.

E

Erziehung
Ich möchte die Kinder nicht in eine Richtung
„ziehen“ und dadurch verbiegen, sondern wie Fröbel sagt: „nachschreitend
begleiten“. Ich spreche Kopf, Herz und Hand an und lasse Kinder so viele Erfahrungen wie möglich selber machen.

F

Familientraditionen
… und immer wiederkehrende Feste wie
Weihnachten, St. Nikolaus, Geburtstage und Ostern schenken
Kindern Geborgenheit. Im Frühjahr, wenn die ersten
Schneeglöcklein auf der Wiese blühten, mixte mein Vater einen
Milchkaffee im Thermoskrug, wir trugen alle eine Tasse,
stellten uns im Kreis um die ersten Blumen und tranken
dem Frühling zu Ehre schweigend einen Milchkaffee. Noch
heute, wenn ich irgendwo Schneeglöcklein entdecke, liegt
Kaffeeduft in der Luft …

G

Glück
Geboren wurde ich 1940 in Wangen an der Aare,
als Tochter des Schriftstellers Gerhard Meier und seiner Frau
Dorli. Aufgewachsen bin ich später in Niederbipp in einem
400 Jahre alten Bauernhaus mit zwei Geschwistern. Eine ideale
Umgebung für eine glückliche Kindheit. Wir drei spielten
im Stall, auf der Heubühne, im Garten und am Bächlein.
Ich las meine ersten Bücher auf einem Apfelbaum. Wir legten
uns sommers ins Gras und träumten den vorbeiziehenden
Wolken nach. Wir waren Selbstversorger, halfen beim
Heuen, Jäten, Putzen, Kirschenpflücken und Misten der Kaninchen.

H

Humor
Ohne Humor ist ein Leben mit Kindern für
mich undenkbar. Humor ist, wenn man auch über sich selber
lachen kann. Für mich gibt es nichts Schöneres, als
wenn ich beim Spielen mit Kindern ihren verschmitzten
Schalk aufblitzen sehe und herzlich mit ihnen lachen kann.

I

Illustrationen in meinen Büchern
Lisa Gangwisch verzaubert Naturspielzeug in märchenhafte Elfen und Zwerge.
Marlies Scharf-Kniemeier lässt Su durch geheimnisvolle,
bunte Welten streifen. Die Bilder von Vera Eggermann in meinem
Faltbuch wirken wie farbige Kinderzeichnungen. Und die lettische
Künstlerin Anita Kreituse hat mein Märchenbuch mit
dreißig wundervollen Bildern bereichert. Die zwei Jubelbücher von 2010
wurde von Liliane Oser illustriert: “Spiel: Sprache des Herzens“
und „Spielen, Bewegen, Selbermachen“ von Patrick Lenz.

J

Ja
Kinder sollten bis zum Alter von drei Jahren verstanden
haben: Es gibt „Ja“ und „Nein!“ Sachen, die darf man – und
Sachen, die darf man nicht. Diese erlebten Begriffe sind die
Grundlage für ein gesundes soziales Verhalten. Wer mit drei
ein klares „Ja“ nicht von einem „Nein“ unterscheiden kann,
bekommt soziale Probleme in der Gruppe.

K

Kindergärtnerin
Meine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin
machte ich im Kindergartenseminar Marzili Bern.
Als junge Erzieherin arbeitete ich in Diegten, einem Dorf im
Kanton Baselland, wo ich heute noch mit meinem Mann lebe.
Unsere zwei erwachsenen Töchter sind längst ausgeflogen.

L

Lieblingsbeschäftigung
Mit meiner Familie und Freunden
zusammensitzen, Gedankenaustausch, gemeinsam fröhlich
sein, lachen, essen, trinken. Museen durchstreifen. Im Garten
arbeiten und mich an der Farbenpracht der Blumen
freuen. Musik hören, lesen. In ferne Länder reisen. Mit Kindern
philosophieren, spielen und staunen.

M

Märchen
In Märchen, Mythen und Sagen ist weises Wissen
verborgen. Es läuft wie ein goldener Faden durch alle Kulturen
und Zeiten. Märchen bauen eine Brücke zum Schatz der
Fantasie und verknüpfen die Wirklichkeit mit der unsichtbaren
Welt. Ich liebe ihre märchenhafte Ausstrahlung.

N

Naturspielzeug
Die Blüte verwandelt sich zum Schmuckstück,
die Baumrinde in ein Schiff, ein Grashalm zur Flöte,
die Mohnblume zur Puppe. Der natürliche Rhythmus der
Pflanzenwelt lässt die Kinder den Jahresablauf bewusst erleben.

O

Oma und Opa
Gute Großeltern sind Gold wert. Sie vermitteln ihren Enkeln
Traditionen, Märchen und Werte ihrer reichen Lebenserfahrung.

P

Prägende Eindrücke
Erfahrungen aus Neuseeland konnte
ich in den Geschichten mit der kleinen Su, ihren Zwergen
und Farbelfen in Kinder brauchen Geheimnisse und Unsere
Welt ist bunt! festhalten, ebenso Legenden der Maoris und
Märchen aus Indien.

Q

Qualität
Für mich ist Qualität wichtiger als Quantität.
Für Kinder ist nur das Beste gut genug.

R

Regeln
Kinder brauchen Regeln, sie geben im Alltag Struktur
und vermitteln Sicherheit. Regeln müssen sinnvoll sein.
Es gibt Regeln, über die wir mit den Kindern verhandeln
können, die sich verändern lassen, und solche, die einfach
so sind, wie sie sind.

S

Spielen
Ein Kind spielt in den ersten sechs Lebensjahren
rund 15.000 Stunden. Es lernt die Welt spielend mit allen
Sinnen kennen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir dem Kinderspiel
wohlwollende Achtung entgegenbringen. Spiel ist
die dem Kinde eigene Form zu leben.

T

Tätigkeit international
Vorträge in Deutschland, Österreich,
Südtirol, Ungarn, Holland, Schweden, Griechenland und
Frankreich. Langjährige Mitarbeit im Ausschuss „Spiel Gut“
in Ulm, im Kuratorium der „Internationalen Pädagogischen
Werktagung“ der Universität Salzburg und Teilnahme an
Kongressen des ICCP (International Council for Childern’s
Play – Internationaler Rat für Kinderspiel und Spielzeug).
Diese internationalen Treffen brachten mir viele Anregungen
und gute Kontakte zu Fachleuten, Forschern und Autoren
im Bereich Spiel, Spielzeug, Pädagogik, Bewegung und Hirnforschung.

U

UNESCO
Die Kommission Schweiz hat mich 2009 als Autorin
ausgezeichnet: „Für die lebenslange Leistung, das immaterielle
Kulturerbe für die Gemeinschaft der Kinder gesammelt
zu haben, in Büchern und Vorträgen. Dadurch
wurde dieses geistige Kulturgut von einer Generation zur
anderen weitergereicht und lebendig erhalten. Denn Reime,
Sprüche, Märchen und Spiele bilden das gemeinsame Erfahrungsfeld
der Kinder, auf dem sie ihre Identität aufbauen,
die gemeinsamen Referenzen, die ihnen erlauben, als Kinder,
aber auch als Jugendliche und als Erwachsene, in einem
multikulturellen Umfeld ihren Weg zu finden und ihren
Platz einzunehmen.“

V

Verlage
Meine Bücher sind im Laufe der Jahre bei mehreren
Verlagen erschienen, so etwa bei: wir eltern, orell füssli, atlantis,
AT-Verlag, pro juventute, Ravensburger und Kösel, meinem Lieblingsverlag.

W

Weisheit
Ich möchte im Alter so weise werden wie die
weise Frau im Märchen und meine Liebe und Erfahrung
zum Kinderspiel mündlich und schriftlich weitergeben, damit
diese Schätze lebendig bleiben von einer Generation
zur nächsten. In meinen Vorträgen und Spielseminaren erreiche
ich oft schon die dritte Generation. Die Frauen erzählen
zum Beispiel: „Meine Mutter hat schon nach Ihrem
Faltbuch gefaltet, mir Faltgeschichten erzählt und meine
Kinder falten nun Berge von Papierschiffchen und Hüten.
Sie sind so begeistert von diesem Faltbuch, dass sie es mit
ins Bett nehmen!“

X

X-mal
… wiederholen Kinder traditionelle Fingerverse, Rätsel,
Märchen, Faltformen, Kreis- und Tanzspiele. Durch die lustbetonte
Wiederholung prägten sie sich im Gehirn der Kinder
ein und hinterlassen eine lebendige Erinnerungsspur.
Sie löst Wohlbefinden und Ich-Stärke aus.

Y

Yo-Yo
Dieses alte, heute wieder weit verbreitete Spiel fördert
die Konzentration, die Geschicklichkeit und die Augen-
Hand-Koordination. Sehr zu empfehlen für unruhige Kinder!
Ich kann mich erinnern, wie mich als Kind diese auf- und
abwandernde „Scheibe“ faszinierte, die ich mit Hand und
Schnur steuern konnte!

Youtube (ab 2021)
Mit dem Medium der neuesten Generatation – Youtube – konnte
ich mit über 130 Kurzfilmen die Märchen und Verse Kindern und
Erwachsenen auf diesem Weg zugänglich machen.

Z

Zukunft
Die Zukunft der Kinder geht uns alle an! Verbringen
wir so viel Zeit wie möglich mit ihnen. Sie lieben Gespräche,
Rituale, erzählen, kuscheln, gemeinsam etwas tun
und Feste im Jahreslauf. Dabei entstehen bewusste und unbewusste
Erinnerungen. Sie haben heilende Kräfte und sind wertvolle
Ressourcen für das zukünftige Leben.