Youtube – Sommer


Anregungen und Spielverse
Für Eltern und Pädagog:innen  

Die Kirschenzeit ist im Sommer immer ein Riesenfest für Gross und Klein. Ebenso für Singvögel wie Amseln, Staren und Spatzen.

Spielverse dazu:
– Rigeli, rägeli Chriesistei
– O wie rumplet mir der Buuch
– Chriesistei, Chriesistei die schpöitze mer …
– Chumm mir wei go Chrieseli gwünne
– Für die grosse Amsle, hange saftige Chriesi am Boum

Kirschkernsäcklein: Wir zeigen den Kindern wie ein Kischkernsäcklein entsteht und wie es uns im Winter wärmen kann. Im Sommer sind Ferien: Wandern, Ausflüge in die Natur,
Reisen mit Zug, Auto, Schiff und Flieger sind Trumpf.

Spielverse dazu:
– Vo Aarau uf Olte, do hets es Tunnäll
– Flugzüg, Flugzüg nimm mi bitte mit!
– Fraueli wotsch go Schiffli fahre?
– Fläder-, Fläder-, Flädermuus.

Im Sommer ist die Natur saftig, grün und bunt:
Beim Wandern in der freien Natur entdecken wir mit
Kindern Wiesenblumen wie: Margeriten, Skabiosen,
Mohnblumen, roten Klee, Wiesen-Salbei, Schafgarben
und Wegwarten. Hier ein Wandervers für müde Füsse:
1,2,3, lüpfet öi Bei, Bei, Bei,
süsch chömemer nümme hei, hei, hei.

usw.

Blumen im Garten mit allen Sinnen erleben:
ihren Duft riechen, Farben, Formen und Namen.
Erkennen von: Rittersporn, Malven, Rosen, Fuchsien,
Bartnelken, Ringelblumen, Löwenmäulchen.
Gemüse und Kräuter ernten und verarbeiten:
Kopfsalat, Gurken, Rüebli, Schnittlauch, Petersilie, Salbei, Minze. Direkt aus dem Garten schmecken alle Kräuter besser!

Mittsommer (21.6.23) und Johannisfest: (23.6.23)
Das sind die Feste um den längsten Tag und die kürzeste Nacht im Jahr. Mythen erzählen, dass in diesen Nächten Menschen die Sprache der Tiere, Zwerge und Elfen hören. In Skandinavien schmücken sich die Kinder mit Blumenkränzen und tanzen mit den Eltern um den Mittsommerbaum. Das Johannisfest wird bei uns zu Ehren Johannes des Täufers gefeiert. Das Johannis-Feuer steht für das Leben und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Eine gute Zeit, um mit Kindern ein Lagerfeuer zu machen, gemeinsam zu singen, Sterne zu beobachten und Märchen zu erzählen.

Hier ein paar passende Sommermärchen:
– Dr Zwärg und dr Chriesi-Wunderbaum
 S’Gschänk us em Zwärgeland
– Elfe im Garte
– Dr Dichterzwärg i der Matte
– S‘verzouberete Veieli  

Chriesivers:
Rigeli, Rägeli, Chriesistei
(Traditioneller Vers: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)

Rigeli, Rägeli, Chriesistei,
träg mi uf em Leiterli hei,
träg mi uf Sankt Galle,
lo mi ja nid falle.

Rigeli, Rägeli, Chriesistei,
träg mi uf em Leiterli hei,
de han i keni müede Bei
und bi ganz schnäll dehei.

Rigeli, Rägeli, Chriesistei,
träg mi uf em Leiterli hei
gib mer Brot und Wurscht
und Istee gäge Durscht.

Rigeli, Rägei, Chriesistei,
juhei, juhei, juhei!
 
Spielvers:
Mit Handbewegungen begleiten, zuerst langsam, dann mit Tempo


Chriesivärs:
O wie rumplet mir der Buch  

O wie rumplet mir der Buch,
hätt i keni Chriesi gässe,
hätt i keni Stei im Buch.
O wie rumplet mir der Buch.  

Wer zu viele Steine schluckt, kann davon Bauchweh bekommen.


Chriesivärs:

Chriesistei  
Chriesistei, Chriesistei,
die spöitze mer, so wit mer chöi!
Chriesistei, Chriesistei:
Pfütt, pfütt, pfütt  

Spielanregung:
Beim Kirschenessen Stein vom Fruchtfleisch im Mund trennen. Diese Übung ist für Kinder ein wunderbares „Mundmuskulatur-Training“. Wer kann den Kirschstein am weitesten auf die Wiese hinaus spucken?
Steine sammeln für ein Kirschensteinsäcklein.


19. Juli

Chriesivärs:
Chumm mir wei…

Chumm mir wei go Chrieseli gwünne,
weiss ame Ort gar grüseli vil.
Roti, schwarzi, gibeli gääli,
zwöi bis drü an einem Stiil.
Faleri, Falera, Faleri, Falera,
zwöi bis drü an einem Stiil.

Über das Lied: Mündlich aus dem Oberaargau.
Gertrud Zürcher hat es in ihrer Sammlung „Kinderlied und Kinderspiel“ 1902 erstmals erwähnt.


Vogelvers: Chriesi schmatze
(von Susanne Stöcklin-Meier)

Für die grosse Amsle,
hange saftigi Chriesi am Boum,
Chriesi picke isch de Amsle ihre d’Troum,
zipp, zipp, zipp, zipp.  

Die schwarze Stare,
chömme i Schare
sitze uf e Chrieseboum,
stäle und stibitze mit Chriesi ihri Büchli voll.  

Ritze, ratze alli Spatze,
sitze underem Boum und schmatze:
roti, schwarzi, gäli Chiesi ohni Stei
pf, pf, pf, pf, pf, pf.  

Amsle, Stare, Spatze,
hei i der Chriesizyt
ihres grosse Vogelschmatze:
Zipp, zipp, zipp, zipp.
Pf, pf, pf, pf, pf, pf.
Tschip, tschip, tschip.


Chriesiwäie-Tänzli:
(Volksgut: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)  

Zwüsche Chopf und Füess,
han i der Buuch:
Ringel, Ringel, Reie,
hüt z‘ Mittag gits Chriesiwäie,
i isse eini rübis stübis uf,
und han e volle Buch.  

Zwüsche Chopf und Füess,
han i der Buuch:
Ringel, Ringel, Reie,
hüt z‘Mittag gits Chriesiwäie,
i isse zwe rübis stübis uf,
und han e volle, volle Buch.  

Zwüsche Chopf und Füess,
han i der Buuch:
Ringel, Ringel, Reie,
hüt z‘Mittag gits Chriesiwäie,
i isse drei rübis stübis uf,
und han e volle, volle, volle Buch.  

Spielanregung:
Den Kindern erklären, dass Kirschenkuchen und Kirschenwähe das gleiche meinen. Mit grossen Bewegungen mitspielen. Das „Fressmonster“ wird – zum Spass der Kinder – immer dicker am Bauch!


Tiervärs: Flädermuus
(von Susanne Stöcklin-Meier)  

Flädermuus, Flädermuus, Flädermuus,
du wohnsch underem Dach im alte Huus.
(Versvariante für die ganz Kleinen)  
Fläder-, Fläder-, Flädermuus,
wohnsch underem Dach im alte Huus.
Am Taag hangsch mit em Chopf nach unde
schlofsch fescht und schnüfelisch ii und us.  

Fläder-, Fläder-, Flädermuus,
z‘Nacht flügsch zwüsche Baum und Huus,
am Himmel hin und här und ab und uf,
zickzack, zickzack, zickzack.  

Fläder-, Fläder-, Flädermuus,
du fläderisch und jagsch blitz schnäll
Nachtfalter, Chäferli und Mugge,
zickzack, zickzack, zickzack.  

Fläder-, Fläder-, Flädermuus,
wohnsch underem Dach im alte Huus.
Am Taag hangsch wieder mit em Chopf nach unde
schlofsch fescht und schnüfelisch ii und us.  

Spielanregung: Fledermausbewegungen nachahmen. Auf dem Land in den Ferien bei einem alten Bauernhof oder einem alten Kirchturm Ausschau halten nach schwarzen, fliegenden Fledermäusen am Abendhimmel beim Eindunkeln.


Bahnvers: Vo Aarau uf Olte
(Traditionell: bearbeitet von Susanne Stöcklin-Meier)

Vo Aarau uf Olte
do hets es Tunnäll
wenn me ine chunt wird’s dunkel
(=> mit beiden Händen Augen zudecken)
wenn me use chunt wird‘s‘ häll. 
(=> Hände rasch wieder wegnehmen)  

Vo Liestel uf Basel
do hets es Tunnäll
wenn me ine chunt wird‘ s dunkel,
(=> mit beiden Händen Augen zudecken)
wenn me use chunt wird‘s hell.
(=> Hände rasch wieder wegnehmen)  

Vo Montreux uf Saane do hets es Tunnäll
(=> mit beiden Händen Augen zudecken)
wenn me ine chunt wird‘ s dunkel,
wenn me use chunt wir d‘s hell.
=> (Hände rasch wieder wegnehmen)

Spielanregung:
Kinder können diesen Spielvers sprechen oder singen bei einer Durchfahrt durch ein Tunnel, von dessen Anfang bis zum Ende. Egal ob im Zug oder im Auto. Die Kleinen sind stolz, wenn sie wissen, dass es da drinnen dunkel wird und beim Austritt wieder hell.


Flugzügvärs: Flugzüg, Flugzüg…  

Flugzüg, Flugzüg nimm mi bitte mit!
Flüg mit mir wit übers Meer nach Amerika,
zu mir liebe Grossmamma.  

Flugzüg, Flugzüg nimm mi bitte mit!
Flüg mit mir wit übers Meer nach Amerika,
zu mim liebe Grosspapa.  

Flugzüg, Flugzüg nimm mi bitte mit!
Flüg mit mir übers Meer zrügg nach Europa
zu mir liebe Mamma und em Pappa!  

Spielanregung: Papierflugzeug falten aus Schreibpapier oder Zeitungspapier. Passende Puppe aufsetzen aus Papier oder Biegepuppe. Viele Kinder besuchen Verwandte in den Ferien. Sie freuen sich beim Verreisen und freuen sich am Ende der Ferien, wieder nach Hause zurück zu kehren. Das erste Mal zu fliegen kann Angst machen. Auf das Meer hinunter zuschauen oder auf die Alpen macht grossen Eindruck und beruhigt.


Schifflivärs: Fraueli, wotsch go Schiffli fahre 

Fraueli, wotsch go Schiffli fahre?“
„Ja,ja,ja!“
„Hesch nid Angscht vor Wind und Sturm?“
„Neu, nei, nei!“
„Do wiggelets und waggelets,  
und s’Schiffli, das lärt us,  
und s’Fraueli fallt drus!“  

Spielanregung: Kleines Rollenspiel mit Dialog. Kann mit einem Schiffchen gespielt werden oder als Kniereiter-Spiel auf dem Schoss der Eltern oder mit Puppen und Bären. Kinder lieben den „Schreckmoment“, den „Überraschungseffekt“ beim Umfallen am Schluss, ohne sich weh zu tun. Freud sagt dem „Das süsse Spiel mit der Angst“.


Wättervärs: Gwitter

  1. Im Summer, wenn’s ganz heiss isch, chunnt mängisch e grossi Wulke der Sunne grad vors Gsicht.
    (Beide Hände langsam vor das Gesicht führen)
  2. Es fot a tröpfele ganz fin und lies.
    (Mit den Zeigefingerspitzen leise auf den Tisch klopfen)
  3. Es rägnet meh und meh! D’Rägetropfe wärde gross und schwär.
    (Mit allen vier Fingerspitzen stärker auf dem Tisch trommeln)
  4. Es rägnet feschter!
    (Noch stärker trommeln mit der flachen Hand)
  5. Es schüttet wie us Chüble, als wird pflotsch nass!
    (Kurze, heftige Streichelbewegungen machen)
  6. Es haglet und wird ganz dunkel.
    (Energisch trommeln, mit den Fingerspitzen. Hände vor die Augen halten) 
  7. Es blitzt und donneret.
    (Blitze mit zackigen Armbewegungen nachahmen, Donner mit Fäusten auf den Tisch schlagen)
  8. Es giesst.
    (Mit der flachen Hand auf den Tisch trommeln)
  9. Es rägnet, es tröpfelet. Es hört ganz plötzlich uf und’s Gwitter isch verbie.
    (Immer sanftere Regenbewegungen machen)
  10. Jetz lueg ou do, wär chonnt ächt hender der Wolke före?
    D’Sunne lacht is a!
    (Hände vor das Gesicht halten, langsam wegnehmen und eine Sonne in die Luft  zeichnen)
  11. Juhu, s’Gwitter isch vorbii.
    D’Sunne schynt und git is warm.
    (In die Hände klatschen und sich freuen!)

Spielanregung:
Das Gewitter wird mit Bewegungen begleitet. Wichtig sind die Geräusche, mal laut, mal leise, je nach Gewittersituation. Dieses Bewegungsspiel kann helfen, die kindliche Angst vor Gewittern zu bannen, weil man das Geschehen aktiv, lustbetont, erleben kann.

Kinder fragen:
Wer hat schon ein Gewitter erlebt?
War das Gewitter in der Nacht oder am Tag?
Waren viele Blitze am Himmel?
Macht das Donnergrollen Angst?
Wer darf bei einem Gewitter nachts zu Mamma und Papa ins Bett schlüpfen?
Wie riechen Erde und Luft, wenn das Gewitter vorbei ist?
Waren viele Blitze am Himmel?